Bordeaux Primeurs Jahrgang 2024 gestartet!

Lieber Weinliebhaber,

Wir sind gerade von unserer jährlichen „Studienreise“ aus Bordeaux zurückgekehrt, bei der wir den neuen Jahrgang Bordeaux 2024 verkostet haben. Hier sind unsere Eindrücke zu diesem Jahrgang.

 

Klimatologie

Eine der auffälligsten Beobachtungen war das Wetter: Seit Oktober 2023, direkt nach der Ernte, folgte ein sehr regenreicher Winter mit häufigen Niederschlägen, der bis in das Frühjahr 2024 anhielt. Es war ein milder Winter – 1,5 °C wärmer als der 10-Jahres-Durchschnitt – aber auch um 390 mm nasser als üblich. Das führte dazu, dass die Grundwasservorräte gut aufgefüllt wurden – auf den ersten Blick ideal, falls ein trockener, warmer Sommer folgen würde.

Dank des warmen Winters begann der Austrieb relativ früh (Ende März), was bei einigen die Sorge vor Spätfrösten auslöste.

Der regenreiche Frühling begann im April mit kühlem Wetter, was zu einem sehr frühen Befall mit Mehltau führte. Je früher das Terroir, desto früher der Austrieb – und desto früher die Gefahr von Mehltau. Die Heftigkeit der Krankheit ließ den Winzern keine Atempause: Die Weinberge mussten häufig auch am Wochenende oder nachts behandelt werden. Bio oder konventionell – schnelles Handeln war Pflicht.

Die Blüte im Juni verlief aufgrund des kühlen und feuchten Wetters sehr lang und ungleichmäßig. Frühe Terroirs waren besonders von „Coulure“ (schlechte Befruchtung der Blüten, was weniger Beeren und somit geringere Weinmengen bedeutet) und „Millerandage“ (Beeren unterschiedlicher Größe innerhalb einer Traube; kleine reifen oft nicht aus) betroffen.

Ein positiver Wendepunkt, der den Jahrgang rettete: Der Sommer in Juli und August war schön, sehr trocken und sonnig – ohne extreme Temperaturen. Das förderte die Reifung der Trauben. Die großen Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperaturen unterstützten die Bildung von Anthocyanen (Farbstoffe) und Tanninen sowie ein großes aromatisches Potenzial. Die Reifephase (Verfärbung) begann Ende Juli und endete am 12. August, jedoch sehr heterogen. Es zeichnete sich ein „später“ Erntezeitpunkt ab. 

Im September kam es zu weiteren Herausforderungen: Auf Regenperioden folgte wieder warmes Wetter – dies förderte die Gefahr von Botrytis (Graufäule), ein Phänomen, das man in Bordeaux lange nicht mehr gesehen hatte. Geduld war nötig, um auf die volle Reife der Trauben zu warten, trotz des Risikos, Ernte durch Fäulnis zu verlieren. Entscheidungen mussten „à la carte“ getroffen werden – individuell je nach Terroir und Château. Die besten Weine entdeckten wir bei jenen, die auf die volle Reife warteten und dafür Mengenverluste in Kauf nahmen, um kompromisslos auf Qualität zu setzen.

 

Was macht den Jahrgang 2024 interessant?

Das unglaubliche kollektive Engagement der „Équipe“: Im Frühling, Sommer und während der Ernte durften die Winzer und ihre Teams niemals aufgeben – Arbeit an Wochenenden und teils auch nachts war erforderlich. Diesen Weinen das Prädikat „nicht interessant“ zu geben, wäre respektlos – denn trotz aller klimatischen Launen wurde Großartiges geleistet. Mut, Besonnenheit und Ausdauer waren entscheidend.

Viele verzichteten auf Menge, um perfekte Reife zu erreichen, nahmen große Verluste durch Fäulnis in Kauf und behielten nur gesunde, vollreife Trauben, um daraus einen großartigen Wein zu machen. Die Selektion war entscheidend: Beim Schneiden, durch „optische Sortierung“ (eine Maschine mit optischem Sensor, die nur perfekte Beeren behält und beschädigte oder faule aussortiert – Ergebnis: „Kaviar der Beeren“) und oft durch ein „densimetrisches Bad“ (ein Wasserbad mit Zuckerkonzentration, bei dem die Beeren, die genügend Zucker enthalten, sinken aufgrund ihres höheren spezifischen Gewichts, und die Beeren, die nicht genügend Zucker enthalten, schwimmen und aussortiert werden).
Nur aus reifen Beeren wurde Wein gemacht, und viele Produzenten haben bis zu 50 % weniger Wein als gewöhnlich.

Das Klima 2024 erinnerte an „klassische“ Jahrgänge von vor 20 oder 30 Jahren (mit moderatem Alkoholgehalt), kombiniert mit dem heutigen Wissen, modernen Techniken und Maschinen, die es ermöglichen, die Herausforderungen des Jahrgangs zu meistern und Präzision sowie Qualität zu gewinnen.

Die weltweite wirtschaftliche Krise drückt die Preise erneut um 15–20 % gegenüber dem Vorjahr – der perfekte Zeitpunkt, sich einen Spitzen-Cru zu einem attraktiven Preis zu gönnen! Verlassen Sie sich auf unsere Auswahl – wir präsentieren nur die allerbesten Weine! Schwache oder unausgewogene Weine werden nicht angeboten – nur die geschmacklich besten!

 

Welche Stilistik?

Bei den Rotweinen dieses Jahrgangs wurde die „primäre Substanz“ respektiert – keine übermäßige Extraktion, eher sanfte „Infusionen“ mit sehr langen Mazerationen bei niedrigen Temperaturen, um mehr Tiefe im Geschmack, eine weiche Textur und ein klares, aromatisches Profil zu erhalten – in Kombination mit sehr schönen, weichen Tanninen.
Es ist kein „demonstrativer“ Jahrgang, sondern ein klassischer Bordelaiser Jahrgang voller Charme und Eleganz – mit einem wunderschönen Gleichgewicht zwischen Reife und Frische, moderatem Alkoholgehalt (rund 13 %), einem delikaten, geschmackvollen und zugänglichen Stil, den heutige Konsumenten schätzen. Die Weine 2024 werden „verdauliche, charmante und elegante“ Weine sein – ideal, um sie vor den „Kanonenschlägen“ von 2022 und 2020 zu genießen. Das gilt für unsere Auswahl – falls Sie Ihren Wunschwein nicht finden, fragen Sie uns nach dem Grund. Wir empfehlen Ihnen nur das Beste (oft von den großen Terroirs – Kalk in St. Emilion, Lehm-Kies-Rücken im Médoc) – und ich versichere Ihnen: 2024 steckt voller Überraschungen, oft zu sehr fairen Preisen.

Die Abwesenheit extremer Sommerhitze war ideal für das aromatische Potenzial der trockenen Weißweine und verlieh ihnen eine angenehme Frische. Einige waren allerdings „zu sauer“ und hatten zu wenig Fülle – diese werden wir nicht anbieten.

Schließlich in Sauternes und Barsac: Die wechselhaften Regen- und Trockenperioden im September führten recht schnell zur gleichmäßigen Entwicklung der „Botrytis Cinerea“ (Edelfäule), und einige trockene Phasen konzentrierten den Zucker in den Beeren rasch. Die Ernte erfolgte meist in drei Durchgängen mit unterschiedlichen Geschmacksprofilen. Das Ergebnis: reine, sehr aromatische, kandiert-süße Weine mit schöner Frische – ein sehr guter Jahrgang für Süßwein.

 

Einige sehr schöne Namen sind bereits mit Preisen erschienen – oft 15 bis 20 % günstiger als im Vorjahr, was es äußerst attraktiv macht, sich einen Grand Cru zu einem „erschwinglichen“ Preis zu gönnen – zurück zum alten „Niedrigpreisniveau“ von früher!

In den kommenden Monaten (Mai und Juni) werden die Weine schrittweise mit ihren Preisen erscheinen. Verfolgen Sie die Kampagne aufmerksam – unsere Website wird täglich mit den Weinen aktualisiert, die wir als „Top“ bewerten und deren Preise bekannt geworden sind.

 

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